Game of Thrones RPG ab Staffel 1
 
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 How to heal a rose...

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BeitragThema: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Jul 17, 2016 5:49 pm

Eine beachtliche Menge hatte sich um den Turnierplatz gebildet, auf dem gerade zwei Gegner im Tjost gegen einander antraten. Kein Wunder, dass es einen solch riesigen Auflauf gab. Immerhin ging es hier um den Sieger des Turniers. Eine Ehre, um die zwei der bekanntesten Ritter überhaupt kämpfen würde. Ser Loras Tyrell, auch bekannt als der Ritter der Blumen, und Ser Jaime Lennister, Mitglied der Königsgarde und gemeinhin bekannt als der Königsmörder.
Talisa Maegyr, die nur wenige Wochen zuvor den Hafen von Königsmund erreicht hatte, war nicht wegen dem Turnier hier. Nicht wirklich. Doch sie war sich sicher, dass es auf einer solchen Veranstaltung eine Menge zu tun gab. Und eine Menge zu lernen. Schließlich war es überall bekannt, dass Westeros seine eigene Kultur hatte und ein solches Turnier gehörte ganz sicher dazu.
Die junge Heilerin stand in vorderster Reihe und beobachtete, wie die Ritter auf ihren Pferden sich in Position begaben. Beide mussten ihre Tiere stark kontrollieren, so unruhig waren sie. Die Männer jedoch waren umso ruhiger, jedenfalls so weit Talisa es beurteilen konnte. Die Knappen reichten die Lanzen und ein Mann, der wohl so etwas wie ein Schiedsrichter war, gab ein Zeichen. Im nächsten Moment rasten die Ritter auch schon auf einander zu. Die Stöße beider gingen daneben und eine neue Runde wurde angekündigt.
Den ganzen Tag schon stand Talisa sich hier die Beine in den Bauch und bisher konnte sie diesen Turnieren nichts abgewinnen. Zugegebenermaßen, sie waren um einiges besser als die Arenenkämpfe, die in ihrer Heimat zur Unterhaltung des Volkes veranstaltet wurden. Sklaven, die einander auf den Tod bekämpfen mussten und eine grölende Menge, die auf ihren Favoriten wetten konnte. Da waren die Turniere in Westeros wesentlich menschlicher.
Während die Ritter die nächste Runde antraten, flog ihr Blick zu der Tribüne, auf der König Robert Baratheon mit seiner Familie seinen Platz hatte. In Volantis hatte sie auf einer ähnlichen Tribüne den blutigen Kämpfen beigewohnt. Sie hatte nie die Augen schließen dürfen, wenn ihr Vater anwesend gewesen war. Sie sollte all das Blut sehen. Es sollte sie abhärten. ihr war nur immer schlecht geworden von dieser sinnlosen Gewalt.
Jetzt stand sie hier, inmitten des Volkes, schlicht gekleidet wie eine Bäuerin und nichts deutete auf den Stand hin, den sie in Volantis besessen hatte. Da waren keine Diener, die ihr auf silbernen Tellern Früchte anboten und es gab keine Leibwache, die sie beschützte. Niemand der Menschen um sie herum sprach sie je mit Mylady an. Talisa gefiel das. Es bedeutete eine wundersame Freiheit von den Zwängen und Konventionen des Hofes. Keine erzwungene Höflichkeit. Kein falsches Lächeln. Kein Mann, den sie heiraten musste, aber nicht liebte. Ja, ihr gefiel dieses Leben.
Ein Aufschrei, der durch die Menge ging, lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf dem Turnierplatz. Ser Loras Tyrell hatte seinen Schild in den Farben von Rosengarten fallen lassen und stürzte jetzt selbst langsam vom Pferd, die rechte Hand auf die Linke Schulter gepresst.
Ser Jaime Lennister hob seine Lanze, von der die Spitze abgebrochen war, triumphierend in die Luft und ritt zu dem Beifall des Publikums vom Platz.
Talisa ignorierte den Sieger und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den am Boden liegenden Ritter der Blumen. Versah sie sich oder rann Blut zwischen seinen Fingern hervor?
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Jul 17, 2016 6:36 pm

Wie jedes Mal wenn ein großes Ereignis in Königsmund stattfand, versammelten sich die Leute. Wie auch heute. Der König veranstaltete ein Turnier und Loras Tyrell war es bis jetzt gelungen, jeden einzelnen seiner Gegner auszuschalten. Nun galt es darum den Endgegner zu besiegen und den Tjost zu erlangen. Ruhm, Ehre, Anerkennung. All dies konnten sie jetzt erlangen. Auch wenn er versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen, so übertrug sich diese auf Willow und die Stute wurde umruhig, was den finalen Kampf vielleicht noch erschweren könnte. Man merkte wie unruhig Willow war. Noch immer hoffte er dass sie nicht irgendwann verletzt wurde. Sein Gegner war niemand anderes als der Königsmörder. Auch bekannt als Ser Jaime Lennister der Bruder der Königin. Doch davon ließ er sich nicht abschrecken. Ihm sagte man auch den Ritter der Blumen nach. Heute waren erstaunlich viele Leute beim Turnierplatz versammelt. Nun ritt er zu der königlichen Familie und verbeugte sich auf dem Pferd. Jaime Lennister tat es ihm gleich. Dann gingen sie auf ihre Plätze und ihr erster Versuch war erfolglos. Der zweite gelang ihnen dann besser. Doch Loras war es nicht der aus diesem Kampf als Sieger hervorging. Wie auch immer es seinem Gegner gelungen war, er wusste es nicht. Nicht nur dass er vom Pferd fiel. Nein. Er wurde auch noch an der Schulter getroffen und verletzt. Als der Schmerz ihn durchzuckte, drückte er seine Hand auf die Wunde und versuchte einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Da lag er nun während sich Jaime Lennister als Sieger feierte und alles klatschte. Willow schien unverletzt und ein paar Leuten sahen besorgt zu ihm, aber das waren die wenigsten. Sicherlich war auch Renly unter ihnen, aber das konnte er gerade nicht deuten.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Jul 17, 2016 7:06 pm

Auch andere hatten jetzt das Blut entdeckt. Schreie wurden laut und die Menge verschob sich. "Einen Maester! Holt einen Maester!", hörte Talisa jemanden auf der Tribüne rufen. Doch sie konnten nicht auf einen Maester warten. Zumal die es oft noch verpfuschten. Talisas Meinung dieser Männer war nicht sonderlich hoch.
Sie nahm ihren Arztkasten vom Boden auf und duckte sich unter der Abtrennung hindurch. In der Ferne hörte sie eine andere Stimme antworten. "Der Maester ist beschäftigt." Die Nachricht drang durch die Menge, die nun heftig anfing zu diskutieren. Talisa verdrehte die Augen. Wann immer etwas passierte, war es so. Die Menschen taten nichts, aber waren im Bereden, was nun zu tun war, nicht zu stoppen.
Der Knappe des Blumenritters fing dessen Pferd ein und brachte es vom Turnierplatz. Loras Tyrell lag noch immer auf dem Boden. Sie umrundete den Knappen und kam neben dem verletzten Ritter zu stehen. Ja, das war eindeutig Blut. Und ein Stück der Lanze ragte aus dem Spalt in der Rüstung. Das musste unglaublich weh tun.
Talisa kniete sich neben den Ritter der Blumen und legte ihre Hand sachte auf seine, die noch immer auf die Wunde gepresst war, und schob sie zur Seite.
Das muss unglaublich weh tun, sagte sie. Wann immer sie jemanden versorgte, redete sie mit ihm. Aber ich bin hier, um Euch zu helfen, Ser. Achtung, das wird jetzt weh tun. Mit einem Ruck zog sie den Splitter der Lanze aus der Wunde. Sofort wurde die Blutung stärker. Schnell nahm die junge Heilerin ein sauberes Tuch aus ihrem Koffer und presste ihn auf die Wunde, um das Blut aufzufangen. Drückt das hier auf die Wunde, Ser. Ihr solltet nicht zu viel Blut verlieren. Nähen kann ich die Wunde erst, wenn Ihr Eure Rüstung ablegt. Ich vermute, Ihr habt ein Zelt hier?
Talisa wartete nicht auf die Antwort, sondern winkte den Knappen heran, der sich wieder genähert hatte. Hilf ihm auf und bring ihn zu seinem Zelt. Dort ziehst du ihm die Rüstung ab. Diese Wunde muss genäht werden. Zwar sprach sie die gemeine Zunge perfekt, doch merkte man an ihrem starken Akzent, dass es nicht ihre Muttersprache war.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Jul 17, 2016 8:55 pm

Noch immer lag Loras auf dem Boden und hörte den Leuten nur flüchtig zu. Sie sprachen irgendetwas von einem Maester. Genau verstand er es nicht da der Schmerz überhand nahm und er einfach nur noch die Augen schloss. Innerlich bat er darum dass ihm geholfen wurde und er diesen Schmerz verlor oder dieser wenigstens eingedämmt wurde. Alle standen nur da und taten nichts. Jemand könnte vor ihren Augen verbluten und sie würden einfach nur dastehen. Hoffentlich kümmerte man sich gut um Willow. Sein Pferd war das Einzige woran er denken konnte um den Schmerz zu verdrängen. Irgendwann, es fühlte sich wie Stunden an und war vermutlich nur ein paar Sekunden, kam jemand und kniete sich neben ihn. Eine Frau. Sie sprach mit ihm und er öffnete langsam seine Augen. Das Sprechen fiel ihm schwer. Sie meine das es unglaublich weh tun musste und innerlich seufzte er. "Ja" murmelte er. Natürlich tat es furchtbar weh. Dann kam eine Warnung und ihm wurde die Spitze hinaus gezogen was dafür sorgte, dass er einen Schmerzensschrei ausstieß. Reflexartig legte er seine Hand wieder auf die Wunde, auf welcher sich nun ein Tuch befand. Es schmerzte nicht weniger als mit der Spitze und er hoffte so sehr dass er nicht verblutete. Diese Frau wollte ihm helfen. Er wusste nicht ob er ihr vertrauen konnte, aber hatte er denn eine Wahl? Nein. Dann kam sein Knappe und ihm wurde befohlen ihn ins Zelt zu bringen. Eigentlich war Loras durchaus selber in der Lage zu sprechen. Nun gut. Vielleicht nicht jetzt aber sicherlich hätte er ihr irgendwann eine Antwort geben können. Mühsam rappelte er sich auf und stützt sich an seinem Knappen ab. Kurz sah er sich um und erblickte die Masse. Ein paar schauten aber die meisten freuten sich über den Sieg von Ser Jaime. Langsam und vorsichtig lief Loras mit seinem Knappen zum Zelt und dieser setzte ihn dann aufs Bett um ihm die Rüstung auszuziehen. Dann legte er ihn hin und immer wieder verzog er das Gesicht. Oft genug hätte er Schmerzensschreie ausstoßen können, aber er konnte diese erfolgreich unterdrücken.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyMo Jul 18, 2016 4:15 pm

Talisa schloss ihren Koffer und folgte dem Knappen und seinem Ritter von dem Turnierplatz zu dem Zelt von Loras Tyrell. Sie mussten langsam gehen, denn obwohl Ser Loras an der Schulter und nicht am Bein verwundet worden war, musste der Knappe seinen Herrn stützen. Talisa würde dies niemals aussprechen, aber sie fand, der junge Ritter machte zu viel Aufhebens dieser kleinen Fleischwunde wegen. Natürlich, es musste verdammt weh tun - aber er sollte zumindest in der Lage sein zu gehen. Allerdings war das bloß die bescheidene Meinung einer jungen Heilerin.
Während der Knappe Ser Loras Tyrell die Rüstung auszog, schickte Talisa einen der Diener frisches Wasser holen. Sie würde definitiv welches brauchen, denn obwohl sie die Wunde bisher noch nicht ausreichend begutachtet hatte, würde man sie wohl nähen müssen. Danach kniete sie sich neben das Bett, auf dem Ser Loras jetzt lag. Er war noch immer in sein Hemd gekleidet, das über der Wunde blutig und zerrissen war. Der Diener brachte das Wasser und verließ das Zelt. Auch der Knappe war verschwunden, vermutlich um das Pferd zu versorgen.
Talisa verdrehte die Augen. Dann musste sie dem Ritter der Blumen das Hemd eben selbst ausziehen. Mit einer Hand half sie ihm in eine aufrechte Position und zog ihm dann das Hemd über den Kopf wie einem kleinen Kind. Einige Stofffaser waren in der Wunde hängen geblieben und jetzt heraus gerissen wurde, was die Blutung noch einmal verstärkte. Etwas nervös knabberte Talisa an ihrer Lippe. Wenn er jetzt ohnmächtig wurde, könnte es gefährlich werden...
Ser, ich muss Euch um etwas bitten. Ich werde die Wunde gleich nähen müssen, aber Ihr dürft nicht das Bewusstsein verlieren. Erzählt mir etwas, irgendwas. Hört nicht auf, zu reden. Könnt Ihr das für mich tun?
Mit diesen Worten tauchte sie ein Tuch in das Wasser und begann die Wunde zu säubern. Dass der Ritter mit nacktem Oberkörper vor ihr lag, interessierte sie gar nicht. Irgendwann hatte sie gelernt, den Körper der Kranken und Verwundeten auszublenden und nur die entsprechende Stelle zu sehen. Eine Gabe, die jeder Heiler mit sich bringen sollte.
Als die Wunde so sauber wie nur möglich war, griff Talisa nach Nadel und Faden. Den Part des Nähens hatte sie in ihrer Ausbildung nur sporadisch durch genommen, da Talisa schon als kleines Kind das Nähen beigebracht bekommen hatte. Zwar an Stoff, allerdings hatte sie fest gestellt, dass das menschliche Fleisch sich gelegentlich nicht viel von Stoff unterschied. Sie setzte die Nadel an und begann zu nähen.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyMo Jul 18, 2016 4:48 pm

Loras bemerkte wie sein Knappe verschwand und schloss kurz die Augen. Wenige Momente später trat die Frau ein und half ihm sich aufzusetzen. Dabei verzog er das Gesicht. Gemeinsam gelang es ihnen ihn von seinem Oberteil zu befreien. Er sollte ihr etwas erzählen? Nur was? Einen kurzen Moment überlegte er und dann bewegte sich sein Mund. "Mein Name ist Loras Tyrell. Die Weite ist mein zu Hause und gemeinsam mit meiner Schwester habe ich Rosengarten immer unsicher gemacht. Unsere Mutter fand es nicht so schön und hat uns eine Strafe aufgebrummt. Die bestand darin Körbe für die Händler zu flechten. Am Anfang mussten wir alle 4 flechten doch nach kurzer Zeit wurde es meinen älteren Brüdern zu blöd und sie ließen es. Doch meine Schwester und ich machten irgendwann einen Wettbewerb darauf. Es gab nie einen eindeutigen Sieger. Viel mehr sahen wir beide Ergebnisse als gut an. Mutter lobte uns immer dafür!" fing er an zu erzählen. Es war eine schöne Story und sie zeigte wie gern sie sich alle hatten. Ihre Mutter hätte sich auch eine andere, härtere Strafe ausdenken können aber sie tat es nicht. Viel eher hätte man bei Olenna mit einem Donnerwetter rechnen müssen. Als die Frau anfing seine Wunde zu nähen, verzog er das Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. "Verzeiht die Frage aber wer seid ihr eigentlich?" Hatte sie ihm schon ihren Namen gesagt? Wenn ja dann hatte er es wohl nicht mitbekommen. Er wollte auch nicht unhöflich klingen mit seiner Frage. Langsam merkte er dass er müder wurde, aber dann überlegte er sich noch eine zweite Geschichte. "Habt ihr mein Pferd gesehen? Ihr Name ist Willow. Vor ihr hatte ich ein anderes Pferd, Merida. Da war ich aber noch jung. Eines Tages nahm mein Bruder sie mit und ließ sie auf einer Wiese grasen. Doch sie wurde ihm vor seinen Augen entwendet und getötet. Er selber kam unbeschadet zurück. Lange Zeit habe ich um sie getrauert, aber irgendwann habe ich dann gelernt los zulassen und jetzt habe ich Willow!" Und er konnte sich kein bessere Pferd als sie vorstellen.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyMo Jul 18, 2016 5:14 pm

Während sie die Wunde vernähte, hörte sie dem Ritter nur sporadisch zu. Seinen Namen kannte sie natürlich schon, aber ihr eigener war ihm wohl entgangen. Obwohl... Sie konnte nicht erinnern, ihn genannt zu haben. Man konnte ihm also keinen Vorwurf machen. Seine erste Geschichte brachte sie zum Lächeln. Genauso gut hätte das zwischen ihren Brüdern und Talisa selbst geschehen können. Doch sie sagte nichts, sondern ließ ihn erzählen, bis der letzte Stich gesetzt war. Sie riss den Faden ab und verknotete ihn. Dann packte sie Nadel und Faden zurück in den Koffer und nahm stattdessen ein paar Kräuter und einen Mörser hervor, und begann die Kräuter in Brei zu verwandeln.
Mein Name ist Talisa Maegyr. Ich komme aus Volantis und bin eine Heilerin, wie Ihr sicherlich schon fest gestellt habt. Der Maester schien beschäftigt, weshalb ich mich um Eure Wunde gekümmert habe.
Sie verteilte den Kräuterbrei auf der genähten Wunde und bandagierte das ganze dann. Während sie arbeitete, fuhr sie fort:
Auf die Idee uns Körbe flechten zu lassen, ist meine Mutter nie gekommen. Wir durften dafür dem Bibliothekar helfen, Bücher einzuordnen. Eine äußerst langweilige Aufgabe, aber wir mussten es oft tun. Sie lächelte bei der Erinnerung an das schuldbewusste Gesicht ihres Bruders, wenn ihre Mutter wieder einmal diese Strafe verhängte. Auf jeden Fall scheint Ihr Euch gut mit Eurer Schwester zu verstehen.
Über seine zweite Geschichte musste sie erst einmal nachdenken. Sie selbst hatte so etwas ie ein Pferd nie besessen, obwohl sie natürlich reiten konnte. Doch in Volantis gehörte es sich nicht, dass hohe Damen ritten. Sie war überall mit Sänften hingetragen worden. Allerdings kannte sie das Gefühl des Verlustes, das er beschrieb, nur allzu gut. Schließlich hatte sie ihre ganze Familie zurück lassen müssen, um hierher zu kommen. Und diese Wunde war noch frisch. Sie entschied, nicht darüber zu reden.
Stattdessen verknotete sie den Verband und erhob sich. Ihr müsst die Kräuter jeden Tag wechseln, damit die Wunde sich nicht entzündet. Ich werde Euch welche hier lassen. Außerdem solltet Ihr Eure Schulter schonen, bis sie richtig verheilt ist. Sonst ist eine Blutvergiftung nicht sehr abwegig. Und ich vermute, Ihr wollt noch ein wenig länger leben.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyMo Jul 18, 2016 10:16 pm

Die ganze Zeit über beobachtete Loras sie und hörte auf damit, auf seiner Lippe herum zu beißen. Der Schmerz ließ nach und darüber war er wirklich ausgesprochen froh. Dieses Handwerk welches sie da ausführte, stellte er sich recht schwierig vor. Immerhin musste man Menschen versorgen und darin sah er das Problem. Sich selber schätzte er eher als eine Person ein die andere davor bewahrt verletzt zu werden. Wenn er sich überlegte wie er jemanden so versorgen müsste. Nein. Das ging nicht. Wahrscheinlich würde er es einfach noch schlimmer machen und das könnte er nicht verantworten. "Ihr verrichtet eure Arbeit gut Talisa aus Volantis!" Langsam und bedacht setzte er sich auf. Also kam sie aus Essos? "Ich danke euch für eure Bemühungen. Wie viel bekommt ihr für eure Dienste?" Natürlich würde er sie für ihre Arbeit entlohnen. Er wäre beleidigt wenn er es nicht tun könnte. "Bücher können auch interessant sein MyLady. Man muss nur wissen was man mit ihnen anstellen kann um Spaß am einordnen zu haben!"
Margaery und ihm wäre sicherlich genug Möglichkeiten eingefallen um sich diese Strafe so schön wie nur irgend möglich zu machen. "Ja wir verstehen uns sehr gut und sie ist es auch der ich alles anvertrauen kann. Unser Geschwisterband ist auch sehr groß. Nur liegt zwischen meinen Brüdern und mir ein zu großer Alterunterschied um zu ihnen eine so feste Bindung wie zu Margaery zu haben. Dennoch würden wir alle füreinander sterben!" fasste er kurz zusammen. Für einen kurzen Moment dachte er wieder daran wie sehr es Willas und Garlan gehasst hatten, mit Marge und ihm Körbe zu flechten. Ein kurzes Lächeln umspielte seine Lippen. Bei dem letzten Satz musste er dann doch grinsen. "Also eigentlich hatte ich wirklich vor noch ein bisschen zu Leben!" erklärte er dann. "Sagt mir war das Turnier etwas neues für euch? Wie läuft so etwas in Essos ab?" Er hatte immer nur von irgendwelchen Sklavenkämpfen gehört, aber er wusste nicht wie war diese Erzählungen waren. So etwas fand er schrecklich und war heilfroh nur Turniere in Westeros halten zu müssen.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyDi Jul 19, 2016 12:46 pm

Als Ser Loras sie für ihre Arbeit lobte, lächelte Talisa bescheiden. Jeder hat seine Aufgabe, Ser. Ihr tut Eure sicherlich auch gut. Abgesehen davon, habe ich von einer der besten gelernt. Es wäre eine Beleidigung für sie, würde ich meine Arbeit nicht gut verrichten. Ihr Lächeln verschwand, als er sie nach der Bezahlung fragte. Sie hasste es, Preise anzugeben. Nicht, dass es feste Preise gab. Denn Talisa vertrat die Auffassung, dass jedem geholfen werden musste, war es nun ein König oder ein Bettler. Meistens gaben die Leute ihr, was sie entbehren konnte. Manchmal erhielt Talisa so nicht mehr als eine warme Suppe, doch für manche war das mehr, als sie selbst hatten. Doch was konnte sie von dem Ritter der Blumen verlangen? Nun, ich bräuchte neue Seidenfäden, um die Wunden zu nähen. In diesem Moment begann ihr Magen zu grummeln. Und eine warme Mahlzeit wäre sicherlich auch nicht zu verachten, fügte sie lächelnd hinzu.
Ihre Hände waren voll von dem Blut des Ritters und so tauchte sie ihre Finger in das Wasser, das noch immer auf dem Boden stand. Getrocknete Blutplättchen lösten sich langsam von ihrer olivfarbenen Haut. Ich bin mir sicher, Euch und Eurer Schwester ist so einiges eingefallen, um Euch die Langeweile zu verteilen. Das Mylady könnt Ihr Euch im übrigen sparen. Ich bin keine Lady. Nein, nicht mehr. Aber sie hatte sich freiwillig dazu entschieden und hatte ihren Frieden damit geschlossen. Und Eure Tipps kommen zu spät, Ser. Es sieht nicht so aus, als käme ich so bald wieder nach Volantis. In ihrer Stimme lag eine Spur von Traurigkeit, als sie das sagte. Im Grunde hatte ihr Vater sie hierher verbannt. Warum sonst hatte sie ihm versprechen müssen, in seiner Lebzeit nicht mehr in ihre Heimatstadt zurückzukehren?
Ser Loras Tyrell erzählte von seiner Familie und ein warmes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. So sah er mehr wie der Junge aus, der er immer noch zu sein schien. Zumindest schätzte Talisa ihn nicht älter als siebzehn Jahre. Das Lächeln schien ansteckend zu sein, denn sie erwiderte es aus vollem Herzen. Das kommt mir bekannt vor, sagte sie. Und dennoch hatte keiner ihrer Brüder ein Wort gesprochen, als ihr Vater sie vor die Wahl geschickt hatte. So viel zu sagen, so viel zu widersprechen und keiner von beiden hatte auch nur ein einziges Mal seinen Mund geöffnet. Die Enttäuschung darüber saß noch immer in ihrer Seele fest. Sie schüttelte den Gedanken ab. Was hatte sie auch erwartet? Dass die beiden sich gegen ihren Vater stellten?
Seine nächste Bemerkung brachte sie zum Lachen. Tatsächlich? Das hätte ich nicht gedacht.
Dafür kam die nächste Frage umso heftiger. Talisa wurde sehr schnell wieder ernst. Die Turniere in Essos sind ganz anders als hier. Es sind Sklaven, die kämpfen, und es sind keine Schaukämpfe wie hier. Sie müssen kämpfen bis auf den Tod und je mehr Blut fließt, desto besser. Das Publikum kann auf seine Favoriten wetten. Es ist unmenschlich. Liegt einer der Sklaven verletzt am Boden, denkt niemand daran, ihn zu versorgen. Sie schicken wilde Tiere, die seit Tagen ausgehungert werden, in die Arena, um das gute Fleisch zu verwerten. Die Sklaven werden vor den Augen der Zuschauer zerrissen und das Publikum klatscht Beifall, als wäre es kein Menschen sondern nur ein Ding, das man eben ersetzen kann. Es ist abscheulich. Ihre Hände, die sie während des Gesprächs die ganze Zeit gesäubert hatte, verharrten im Wasser und Talisa blickte in ihr eigenes Gesicht, auf das die Abscheu wie in leuchtenden Farben gemalt zu sein schien. Alles in allem war sie froh, hier zu sein.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyDi Jul 19, 2016 6:13 pm

Loras nickte. "Ja jeder hat seine Aufgabe. Die meine war es die Leute da draußen zu unterhalten.....und möglichst nicht drauf zu gehen. Ich wage zu behaupten dass mir beides gelungen ist!" Auch wenn er es sich ein wenig anders vorgestellt hatte. Wie konnte er gegen Jaime Lennister nur verlieren? Es kratzte an seiner Ehre denn normalerweise verlor er nie einen Kampf im Turnier. Aber besser so, als in einem richtigen Kampf oder schlimmer noch gegen eine Frau. Dann kamen sie auf das Geschäftliche zu sprechen. Egal was es gewesen wäre. Loras hätte ihr einiges bieten können und versucht ihr alles zu geben was sie wollte. Sanft lächelte er. "So sei es. Wenn ihr noch weitere Wünsche habt, scheut euch nicht davor mich zu fragen. Ihr habt ihr geholfen, wenn nicht gar mein Leben gerettet. Meiner Retterin möchte ich alles geben was sie braucht!" Es klangt vielleicht ein bisschen übertrieben mit dem geretteten Leben, aber niemand konnte wissen was passiert wäre wenn Talisa ihm nicht geholfen hätte. Ob Renly ihm Untersützung entgegengebracht hätte? Bestimmt. Oder?
Dann jedoch hatte er ein schlechtes Gewissen. Er wusste nicht dass sie nicht zurück nach Volantis kommen würde. Doch es ziemte sich auch nicht nach den Gründen zu fragen. "Es ist ein Zeichen der Ehre und des Respekts meinerseits euch als Lady zu bezeichnen. Jedoch komme ich eurem Wunsche nach und unterlasse diesen Namenszusatz. Wenn ihr mein Ser weg lasst! Nennt mich einfach Loras." Dies meinte er gar nicht böse, sondern lächelte bei diesen Worten einfach nur charmant. Aus irgendeinem Grund fand Loras Talisa sympathisch. Sie war nicht so wie die meisten Leute hier sondern wieder ganz anders. Nun lauschte er den Fakten über die Turniere in Essos und war sichtlich sprachlos. Lange brauchte er um überhaupt ein paar klare Worte fassen zu können. "Es klingt grausam und wie ihr schon richtig sagtet Menschen verachtend. Doch wer teilt uns mit welche Dinge richtig und welche falsch sind. Vielleicht sind in Essos diese Dinge nicht als Menschen verachtend anzusehen, sondern vielleicht Rituale aus Westeros als unmenschlich angesehen?" Konnte ja alles möglich sein und eigentlich konnte er sich kein Urteil darüber erlauben.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyMi Jul 20, 2016 5:56 pm

Talisa hörte all dem zu, was er zu sagen hatte. In der Zwischenzeit wusch sie sich ihre Hände, bis diese wieder fleckenlos ihren olivfarbenen Teint angenommen hatten und packte die Utensilien, die sie für die Versorgung des Ritters der Blumen gebraucht hatte, zurück in ihren Arztkoffer.
Loras also, bestätigte sie seinen Wunsch mit einem Nicken. Wenn ich es auch nicht ganz verstehe, denn Ihr seid ein Ritter, während ich mit einer Lady recht wenig gemein habe. Doch wie Ihr wünscht, Loras. Sie schloss mit einem Lächeln.
Ich frage mich, ob das Eure einzige Aufgabe ist. Es muss schrecklich sein, seinen einzigen Lebenszweck darin zu sehen, die Bevölkerung zu unterhalten. Ist das wirklich alles, was Ihr je wolltet?, fragte sie irritiert. Schließlich war diese Art der Zurschaustellung einer der Gründe, weshalb sie den Hof ihres Vaters verlassen hatte. Denn was hatte man ihr als hohe Dame anderes beigebracht, als den Leuten zu gefallen? Höflichkeit, Freundlichkeit, schöne Kleider und Schönheit, um etwas anderes war es nie gegangen. Und aus dieser Maskerade hatte Talisa sich so schwer getan zu entkommen. Bis es ihr endlich geglückt war.
Als Antwort auf seine Aussage, sie hätte ihm das Leben gerettet, konnte die junge Heilerin nur lachen. Glaubt mir, Euer Leben war keineswegs in Gefahr. Selbst eine Infektion der Wunde ist unwahrscheinlich... Zumindest wenn Ihr jeden Tag den Verband mit den Kräutern wechselt. Mich als Eure Lebensretterin zu bezeichnen ist also wirklich übertrieben. Aber dann umspielte ein schelmisches Grinsen ihre Lippen. Obwohl... wenn ich es mir recht überlege... Nennt mich ruhig Eure Lebensretterin. Schließlich ist es an der Zeit, dass die Welt mein wahres Wesen erkennt. Das ganze meinte sie natürlich nur scherzhaft und sie war sich sicher, dass der Ritter vor ihr genug Verstand hatte, das zu erkennen.
Loras Tyrells entsetztes Gesicht zu sehen, als sie von den Sklavenkämpfen in Volantis erzählte, tat Talisa mehr als gut. In Essos sah man diese Kämpfe nicht als Unrecht, ganz einfach, weil man die Sklaven nicht als Menschen war. Sie waren Gegenstände, ganz nützlich, aber leicht zu ersetzen. Talisa wurde übel, wenn sie daran dachte, wie lange sie das ebenfalls geglaubt hatte. Bis dieser Sklave ihrem Bruder das Leben gerettet hatte und sie gelernt hatte, welchen Wert diese Menschen tatsächlich hatten. Ich hasse es, Euch in diesem Punkt zustimmen zu müssen, Loras. Aber in Essos werden die Sklavenkämpfe nicht als menschenverachtend angesehen. Welche Menschen sind da auch verachtet? Die Sklaven sind wie Arbeitstiere, so viel weniger wert, als der Rest der Bevölkerung! Wie kann also etwas menschenverachtend sein, das Menschen nicht einmal mit einbezieht? Wisst Ihr, was mich am meisten schmerzt? Ich habe lange Zeit genauso gedacht. Das Blut war schrecklich, aber die Kämpfer waren für mich keine Menschen. So werden wir erzogen. Dieses Zugeständnis zu machen war nicht einfach, doch als die Worte draußen waren, fühlte es sich gut an. Denn so wie Talisa den Ritter einschätzen, würde er es sicher verstehen und es tat gut, nach so langer Zeit der Inakzeptanz mit jemanden zu reden, der zumindest teilweise eine ähnliche Meinung vertrat.
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptyDo Jul 28, 2016 11:00 am

Die Schmerzen waren halbwegs erträglich und so nahm sich Loras einen Augenblick Zeit und beobachtete Talisa. Er war ihr wirklich dankbar für die Versorgung seiner Wunde. Außerdem fragte er sich wie man bei einem Turnier verletzt werden konnte. War Ser Jaime Lennister wahrlich so gut dass er selbst den kleinsten Punkt mit der Lanze treffen konnte? "Lady und Lord. Immer diese Titel von hohen Herren und Damen. Jede Frau ist in meinen Augen eine Dame und seid ihr es nicht dann möchte ich mich auch nicht über euch stellen und auf meinen Titel bestehen!" Es war gar nichts eine Art. Warum sollte er höher stehen als jeder andere auf dieser Welt? Weil er in eine reiche und hohe Familie hineingeboren wurde? Dann überlegte er und sah sie an. "Nein. Eigentlich wollte ich nie der Unterhaltung dienen. Mein Vater schickte meine Brüder und mich schon in jungen Jahren zu Turnieren. Nicht dass ich sie hasse, aber als meinen Lebenssinn würde ich es nun nicht bezeichnen. Ich bin Ritter sonst würde ich nicht den Beinamen Ser tragen. Ein Turnier verrät die Kampftechniken und sollte einer der hier Anwesenden einmal zu meinem Feind werden, dann kann es durchaus sein dass ich gegen ihn keine Chance hätte wenn ich meine Taktik nicht ändere und so etwas ist schwer!" Außer natürlich man hatte verschiedene Techniken gelernt, sodass man den Gegner überraschen konnte. Noch nie hatte er im Krieg gekämpft aber es gab eine Person für die würde er es tun. Renly. Ob er unter den Zuschauern war? Sicherlich. Sein Lord gab ihm die Kraft sein bestes zu geben. Immerhin war er sein Knappe und das wusste jeder am Hofe. Dann musste er glänzen um seinen Herren nicht zu enttäuschen oder schlecht dastehen zu lassen. Zu schnell schweifte er wieder in Gedanken ab und ebenso schnell fing er sich wieder. Ein charmantes Lächeln huschte über seine Lippen. Er wusste was sie meinte. "Selbstverständlich werde ich das! Dennoch vielen Dank dass ihr meine Wunde versorgt und mich vor den Klauen des Maesters gerettet habt!" Auf irgendeine Art und Weise war Loras froh in Westeros zu leben und nicht in Essos. Vermutlich wäre dann so ein Kampf nicht sonderlich harmlos ausgegangen wie hier. Vielleicht wäre er jetzt sogar schon tot. "Ich verstehe euch.....wirklich. Jeder hat eine andere Meinung zu Dingen weil er so aufgewachsen ist. In Westeros hat man andere Ansichten, Meinungen und Götter als ins Essos und doch sieht jeder seine Weise als die Richtige an oder denkt nicht wirklich darüber nach. Hier werden Bastarde oder Diener je nach Haus gut oder weniger gut behandelt. Wenn sie denn überleben und nicht auf der Stelle getötet werden. Ich wage zu behaupten dass es den Menschen hier besser geht als ins Essos. Auch wenn viele Arme und Bettler von vielen aus den höheren Schichten nicht einmal beachtet werden! Auch wenn man Westeros und Essos nicht vergleichen kann!"
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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Aug 07, 2016 5:31 pm

Die Meinung des Ritters, was den Titel Lord oder Lady anging, überraschte Talisa. Die wenigen Ritter und Adligen, die sie bereits in Königsmund getroffen hatte, mochten vielleicht höflich und zuvorkommend untereinander sein. Doch gegenüber dem "niederen" Volk waren sie alle gleich herablassend und behandelten die einfachen Bürger wie ein Stück Dreck, wenn sie diese überhaupt beachteten. Auch wenn der Ritter der Blumen keineswegs unsympathisch wirkte, hatte sie von ihm ein ähnliches Verhalten erwartet. Es war wie die Einstellung zur Sklaverei: Sie wurden zu solchem Denken erzogen. Doch schien es auch immer Menschen zu geben, die sich diesem Denken nicht unterordnen wollten. Talisa war eine von diesen und scheinbar gehörte auch Ser Loras Tyrell dazu.
Eine noble Einstellung, erwiderte sie auf seine Erläuterung. Doch ich bin sicher, Ihr seid einer der wenigen, die sie vertritt.
Bereits im nächsten Satz verneinte Loras seine Funktion der Unterhaltung und begann stattdessen über Kampftechniken und Schlachten zu reden. Ein Thema, für das Talisa sich beim besten Willen nicht begeistern konnte. Vielleicht lag es daran, dass sie sah, welche blutigen Spuren der Krieg hinterließ, war es doch ihre Aufgabe, sich so gut wie möglich darum zu kümmern. Doch es waren nicht nur körperliche Narben, die die Krieger davon trugen. Nicht, dass Talisa bereits viele Kriegsveteranen behandelt hätte, doch ihre Lehrmeisterin hatte vieles an Geschichten zu erzählen gehabt. Einige davon handelten auch von ihren zwei Söhnen, beides Krieger und beide für ihr Leben geschädigt, nach dem, was der Krieg gegen die Sklavenhändler um ihre Insel mit ihnen angerichtet hatte. Insofern blockte sie die Bemühungen des Ritters über Kampftechniken zu reden, brüsk ab. Erzählt mir nichts über Krieg. Ich habe davon keine Ahnung und das, was ich bereits davon gehört habe, reicht, um zu wissen, dass ich nicht darüber reden will. In der Hoffnung, die scharfe Erwiderung ein wenig zu mildern, setzte sie dahinter: Meine Aufgabe ist es nicht, sich Strategien für den Krieg zu überlegen oder ihn zu kämpfen. Ich kümmere mich um die Wunden, die er hinterlässt. Und die sind schrecklich genug.
Seine amüsierte Erwiderung auf ihren kleinen Scherz überging sie. Das Gerede über Krieg und Sklaverei hatte ihre Laune im wesentlichen gesenkt und gerade war sie nicht in der Stimmung zu scherzen. Genauso wenig wollte sie über die Vor - und Nachteile Westeros' gegenüber Essos philosophieren. Essos war ihre Heimat und sie liebte das Land. Dennoch war sie hierher ins Exil geschickt worden und würde sich mit dem neuen Land arrangieren müssen.
Ich bezweifle, dass man tatsächlich zwei Kontinente mit einander auf diese Art vergleichen kann. Überall gibt es Menschen, denen es gut geht und Menschen, denen es schlecht geht. Es liegt an einem selbst zu entscheiden, zu welcher Gruppe man gehört. Wenn man auch manchmal keine Wahl hat. Wenn ihre Antworten auch eher knapp ausfielen, se war froh, in dem Ritter der Blumen einen annährend gleichgesinnten Gesprächspartner gefunden zu haben.
Im gleichen Moment meldete sich jedoch ihr Bauch mit einem vernehmlichen Grummeln zu Wort. Zeit, Eure Bezahlung zu leisten. Eine warme Mahlzeit wäre gerade nicht schlecht, glaube ich.
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Loras Tyrell

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BeitragThema: Re: How to heal a rose...   How to heal a rose... EmptySo Aug 07, 2016 5:54 pm

Ja. Seine Einstellung vertraten die Wenigsten. Zu wenige nach seinem Geschmack, aber man würde die Leute wohl nicht ändern können. Schließlich gibt es immer Menschen die sich auf ihre Titel etwas einbilden und sich über alle anderen stellen. Für einen Moment dachte er an die Bediensteten in Rosengarten. Im Vergleich zu manch anderen Orten in Westeros erging es ihnen bei den Tyrells noch gut und sie wurden gut bezahlt. Zumindest nahm Loras dass an. Immerhin war er nicht für die Verwaltung der Finanzen zuständig. "In der Tat nobel. Wenn man es denn so nennen will. Oft wird mir Kontra zuteil und sehr viele der hohen Lord und Ladys sind eher der Ansicht dass es sich um Mitleid handle. Dabei könnten gerade diese ein bisschen Nobelheit vertragen!" Er war froh das Talisa ähnlich dachte wie er. Selbst in seiner Familie waren sie alle recht unterschiedlicher Meinung. Seine Brüder meinten er sei zu nett und sentimental Deshalb würde ihn das Schicksal der Leute auch zu sehr mitnehmen. Solche Worte aus dem Munde der Zukunft von Rosengarten. Einen Moment lang musterte er sie. Krieg? Er sprach doch nur von Kampftechniken und Turnieren. Für einen kurzen Augenblick schmunzelte und ließ sie erzählen. Hatte er Krieg erwähnt oder irgendetwas gesagt was darauf hinweisen könnte? Wieder setzte er ein, für ihn übliches, Lächeln auf. "Krieg? Ich bin froh dass ich so etwas nicht miterleben muss. Kampf und Krieg sind zweierlei MyLady. Es muss nicht zwingend Krieg sein, wenn man gerade dabei ist zu kämpfen. Ihr versteht euer Handwerk scheinbar gut und da ich keine Ahnung davon habe, könnte ich mir kein Urteil darüber erlauben...." Für einen kurzen Moment setzte er eine Pause ein. "......aber ich bin mir sicher dass es nicht immer einfach ist und dass man mit Sicherheit auch Fehler machen kann, aber wie gesagt. Ich wage mir darüber kein Urteil zu erlauben!" Die Stimmung sank und das bekam auch der junge Tyrell mit. Dennoch versuchte er die Situation irgendwie zu retten. "Ihr habt Recht verzeiht. Man kann keine Kontinente miteinander vergleichen. Ebenso wenig kann man zwei Menschen miteinander vergleichen. Man erkennt mitunter Gemeinsamkeiten aber die Gleichheit spiegelt sich wenn überhaupt nur bei Zwillingen wieder!" In der Tat konnte man sich die Gruppe nicht zwingen heraussuchen. Sicherlich könnte Loras auch ein Leben im Glauben der Sieben führen und seinen Titel abgeben, aber es wäre dann doch schwerer als gedacht. Er stand auf und bot ihr den Arm an. "Dann werde ich meine Schuld begleichen und euch zum Essen einladen!" Wieder lächelte er charmant.
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