Flaming rose

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Es war ein besonderer Tag. Die Tafel war eingedeckt und das schönste Geschirr wurde herausgesucht. Aus der ganzen Weite kamen die kleinen Lords und brachten Geschenke und Glückwünsche. Loras war alles andere als glücklich. Er wusste schon seit er ein kleiner Junge war, dass er niemals den Mann seiner Träume heiraten konnte. Dieser eine war Renly und er würde es auch immer bleiben. Wenn dies allerdings jemals herauskommen würde, dann wäre er sicherlich ein toter Mann. Man ließ ihn verheiraten um Daenerys Targaryen ihren Thronanspruch aberkennen zu können. Seine Familie bestand darauf, dass die Hochzeit in Rosengarten stattfand und das die Krone für die Kosten aufkommen würde. Die Königin der Dornen hatte ihre Meinung schon kund getan. Die ersten Gäste trudelten auch so langsam ein und Loras wurde zurecht gemacht. Die ganze Zeit sah er in den Spiegel und seufzte. Wie sollte er sein Geheimnis nur weiter wahren wenn er Daenerys erst einmal geheiratet hatte? Er wusste es nicht und seine größte Angst war es, dass andere für sein Geheimnis bezahlen mussten.

Es klopfte an der Tür. "Herein!" sprach er nur und erkannte im Spiegel wie seine Mutter den Raum betrat. "Loras mein Liebling. Du siehst großartig aus!" Sie umarmte ihn liebevoll. Er lächelte sie an, aber man sah deutlich wie betrübt er doch war. "Was ist los?" fragte Alerie und strich ihm über die Wange. "Eigentlich dachte ich......es war seit jeher mein Wunsch dass......ich hätte so gerne eine Person geheiratet die ich liebe oder wenigstens kenne. Ich weiß nicht einmal wie meine Frau sein wird und dennoch sind wir bald verheiratet!" Von seinem Geheimnis wollte er jetzt nicht erzählen. Dafür waren ihm zu viele Leute hier. Alerie munterte ihn auf und drückte ihn noch einmal. Dann verabschiedete sie sich nach draußen um die Gäste zu begrüßen. Sie ließ Loras wieder allein. Er musterte sich noch einen Moment und trat dann zu seiner Tür, welche er mit einem Ruck öffnete. Dann verließ er sein Gemach und lief Richtung Septa. Dort würden sie heiraten und dann wieder hier her zurückkehren.

Gast

Warum musste sowas gerade mir passieren? Ich hatte mich so sehr gefreut, als man mir die Nachricht überbrachte, der Usurpator ließe mich heimkehren, dass es für mich so gut wie unmöglich gewesen war, an etwas anderes zu denken. Ich sprach zwar mit niemandem darüber, doch man konnte das Leuchten in meinen Augen sehen, egal in welcher Situation ich mich befand. Ich träumte sogar von meiner Heimkehr nach Westeros, in die Heimat, die ich noch nie gesehen hatte. Als ich auf das Schiff stieg, welches mich über die Meerenge nach Königsmund bringen sollte, wusste ich so ziemlich alles über die Stadt, Westeros selbst, die Gepflogenheiten dort, denn mein Bruder Viserys, der Magister Illyrio und dessen Bibliothek hatten mir mehr als genug Quellen geboten, um mich zu informieren. Selbst dann, als ich das Schiff betrat, hatte ich ein Buch bei mir. Doch diese ganze Euphorie verschwand auf einen Schlag, als ich in Königsmund ankam und mich Soldaten mit dem Wappen der Tyrells erwarteten. Ich wurde nach Rosengarten gebracht, in einer kleinen, ziemlich unbequemen Kutsche ohne Fenster. Dort angekommen verriet man mir, was hier vor sich ging. Ich sollte heiraten, und zwar Ser Loras Tyrell, den Enkel der Königin der Dornen. Ich hatte viel über ihn gelesen, und obwohl ich schon viel über ihn wusste, war es ein ziemlich bescheidenes Gefühl, jemanden zu heiraten, dem man noch nie begegnet war, bei dem man absolut nicht wusste, ob er zu einem passte und ob man ihn lieben könnte.
Nun stand ich in dem kleinen Zimmer, das man mir auf Rosengarten zur Verfügung gestellt hatte, und mehrere Schneiderinnen huschten schrecklich geschäftig um mich herum, um das Hochzeitskleid richtig um meinen zierlichen Körper zu drapieren. Der cremefarbene Stoff war leicht wie ein Windhauch und mit goldenen Fäden durchwirkt, die am Saum und auf der Schleppe immer wieder die tyrellische Rose bildeten. Mein silberweißes Haar wurde zu einer aufwendigen Flechtfrisur drapiert und man schwärzte meine Wimpern. Ich kam mir vor wie eine Puppe, wie ein Spielzeug für die Krone und die Näherinnen. Als man endlich fertig war, an mir herumzuzupfen, verschwanden die Näherinnen und ich betrachtete mich selbst im Spiegel. Das Kleid war wunderschön, die Frisur ebenso, und doch war das hier nicht ich. Meine blauen Augen blickten so verloren aus meinem Gesicht, dass ich fast angefangen hätte zu weinen, aus Scham darüber, dass ich wirklich erwartet hatte, man hätte mich aus reiner Güte zurückkehren lassen. Mit zitternden Fingern nahm ich das Abschiedsgeschenk meines Bruders aus einer kleinen, mit schwarzem Samt ausgeschlagenen Schatulle. Es war ein silbernes Diadem, wunderschön verschlungene Linien, in deren Mitte ein feuerroter Rubin schimmerte. Wenn man das Muster länger betrachtete, erkannte man, dass es zwei Drachen bildete, die den Rubin hielten, doch dies war nur ersichtlich, wenn man sich mit dem Diadem befasste.
Es klopfte leise an der Tür und mein zukünfiger Schwiegervater, Lord Tyrell, trat ein, um mich zur Septe zu begleiten. Daher setzte ich das Diadem auf mein Haar, wo es so perfekt seinen Platz fand, als wäre es für mich geschmiedet worden. Mit der Haltung der Prinzessin, die ich ja auch war, schritt ich neben Lord Tyrell zur Septe. Ich zeigte weder meine Wut, noch meine Trauer und erst recht nicht meine Unsicherheit.

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Mit jedem Schritt den Loras tat, kam die Septe immer näher und er wurde immer nervöser. Wie sollte er nur sein Geheimnis waren? Wie? Die Gäste saßen schon bereit und wartete auf ihn. Langsam lief er den Gang bis zum Altar entlang. Seine Atmung ging unregelmäßig und er versuchte nicht zu nervös auszusehen. Seine Familie saß in der erste Reihe und einer sah besser aus als der andere. Nachdem er nun vorne stand und auf seine Braut wartete, sah er sich im Raum um. Willas und Garlan hoben den Daumen in die Luft und Olenna sah ihn recht mitleidig an. Neben ihr saß seine Mutter und lächelte aufmunternd und Maes Tyrell war nicht zu sehen. Er würde Daenerys nach vorne führen. Dann ließ er seinen Blick auf die andere Seite schweifen. Auf der linken Seite in der ersten Reihe saßen König Robert und Königin Cersei. Daneben Prinz Joffrey der sichtlich gelangweilt schien, Prinzessin Mycrella die sich angeregt mit ihrem Bruder Prinz Tommen unterhielt und dabei von ihrer Mutter zurecht gewiesen wurde, doch bitte etwas leiser zu sein.
Sie alle waren hier. Seinetwegen. Die meisten Lords und Lady würde es wahrlich nicht interessieren, dass wusste er, aber es galt eine gewisse Pflicht und wenn der König rief, hatte man zu erscheinen. Hinter dem König nahm der Rest der Familie Platz. Tywin, Tyrion und Jaime Lennister. Sie alle saßen ihr und langweilten sich sichtlich. Neben den Dreien saß Lord Stannis und neben diesem der Jüngste im Bunde der Brüder. Renly. Für einen Moment blieb sein Blick auf dem Baratheon hängen, wandte sich dann aber schnell wieder ab. Sein Geliebter saß hier und musste mit ansehen wie Loras verheiratet wurde. Keiner von Beiden konnte einschätzen wem es mehr weh tat. Ganz hinten saß die Familie Stark. Lord Eddard Stark mit seiner Frau Lady Catelyn Tully sowie den Kinder Robb, Sansa, Arya, Brandon und Rickon. Alle waren da und bemerkten doch nicht wie schlecht es Loras wirklich ging und das war auch gut so. Die Musik verstummte und alle drehten sich zur Türe um während sie aufstanden. Auch Loras folgte den Blicken der anderen.

Gast

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Niemand aus meiner Familie würde hier sein, und mich zu unterstützen. Viserys war in Essos, Rhaegar, Aerys und Rhaella waren tot. Auch Aemon konnte nicht kommen, er war an der Mauer. Meine Hochzeit würde mit einem Fremden vor Fremden stattfinden. Irgendwie ironisch, wenn man bedachte, dass die Hochzeit ein Tag sein sollte, mein dem zwei Familien vereint wurden. Wie konnte das sein, wenn eine Familie nicht mal anwesend war? Mit einem Seufzen straffte ich die Schultern und schritt neben Maes Tyrell in die Septe. Alle waren da, die gesamte Königsfamilie, die Lennisters, die Starks und viele der anderen großen Häuser. Ich sah König Robert neben seiner Frau Cersei, Roberts Brüder Stannis und Renly, dazu die Brüder und den Vater der Königin. Wieder überkam mich die Einsamkeit. ich sah den sehnsüchtigen, traurigen Blick, den mein Zukünftiger dem Bruder des Königs zuwarf, und seufzte leise. Ich ließ mir jedoch nicht anmerken, was in mir vorging. Langsam ging ich neben Maes Tyrell her und auf Loras zu. Er war, wie er in all den Büchern beschrieben. Die langen gewellten Haare, die schönen, grüngrauen Augen und die großgewachsene, trainierte Figur. Er sah wirklich gut aus, und er war wirklich süß, aber er war nicht das, was ich mir unter meinem Ehemann vorgestellt hatte. Langsam blieb ich neben Loras stehen und wandte mich ihm zu. Meine hellen Augen trafen seine und ich unterdrückte die Gefühle, die durch meinen Blick nach draußen drängten.

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Jeder kannte die Vergangenheit um Daenerys Targaryen. Wirklich jeder. Selbst Loras blieb davon nicht verschont. Er hatte sich damit kurz auseinander gesetzt, aber trotzdem erfährt man dann nicht wer die Person ist. Wie sie tickt und was sie tut. Es würde schwer werden ja, aber er war der Meinung dass sie es schon schaffen würden. Sein Vater führte seine Braut und er musste gestehen dass Daenerys wahrlich schön aussah. Doch er wünschte sich die ganze Zeit das er in Renlys Armen liegen konnte. Nachdem sie beide vor dem hohen Septon standen, drehte sich Loras zu diesem und lauschte seinen Worten. "Euer Hoheit, euer Gnaden, my Lords, my Ladies, wir stehen hier im Angesicht der Götter und Menschen um diesen Bund zwischen Mann und Frau zu bezeugen. Ein Leib, ein Herz, eine Seele, jetzt und für immer." Alle sahen zu ihnen auf. Der Septon legte ein Band um ihre Hände und verband sie somit. "Legt nun das Gelübde ab!" forderte er und Loras sah Daenerys an. Er hielt ihre Hand. "Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Krone, Fremder. Ich gehöre ihr. Sie gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage." Dann schwieg er für eine Moment. Glücklich sah anders aus. Loras war nun gleich verheiratet und damit war sein Leben vorbei. Er hatte Nichts erreicht. Gar nichts, war aber schon verheiratet.

Gast

Ich wusste nicht so recht, wie ich jetzt reagieren sollte. Ich würde heiraten, und ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte. Als der Septon zu sprechen begann, schlug ich den Blick nieder, und das weiche Band um unsere Hände fühlte sich so kalt und hart an wie eine Klinge. Ich musste den Drang, die Hand einfach wieder wegzuziehen, doch es wäre absolut unangemessen. Diese Hochzeit hier war die Bedingung dafür, dass ich hier in Westeros, in meiner Heimat, bleiben durfte. Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Krone, Fremder. Ich gehöre ihm. Er gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage. sprach ich leise die Worte, die mein Leben verändern würden. Damit war es sicher. Ich würde nie wieder die gleiche sein. Ich wusste, wie ich mich als Ehefrau verhalten musste, aber ich wusste nicht, ob ich es schaffte, mich auch wirklich so zu benehmen. Ich war nicht wirklich gut darin, das brave, stille Mäuschen zu sein, allerdings hatte ich schon viel zu lange eben diese Rolle an der Seite meines Bruders gespielt. Ich würde es also schaffen, diese Rolle in der Öffentlichkeit zu spielen. Im Privaten wusste ich nicht, ob ich es schaffte, aber das würde man sehen. Zuerst würde ich meinen Angetrauten kennen lernen müssen, bevor ich herausfinden konnte, wie ich in seiner Nähe sein würde.
Als die Zeremonie vorbei war und Loras mir den Umhang umgelegt hatte, wandte ich mich den Leuten in der Septe zu. Von vielen von ihnen hatte ich bereits gelesen oder Bilder gesehen, und doch blickten all diese Augen mich so kalt und fremd an, dass es sich anfühlte, als würde ich langsam gefrieren.

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Nachdem Daenerys ihr Gelübde abgelegt hatte, legte Loras ihr seinen Umhang um die Schultern und sah sie an. "Einfach lächeln und mitspielen. Wir haben es bald geschafft!" flüsterte er ihr dann zu und bot ihr den Arm an. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht von dem wohl jeder dachte es sein ehrlich gemeint. Jedoch konnten manche hinter seine Fassade schauen. Seine Schwester sowieso, aber Renly zum Beispiel sah ihn mitleidig an und Loras blickte ihn einfach nur in die Augen. Sie sagten so viel aus und doch konnte sie keiner sehen außer vielleicht Daenerys. Anstatt einfach nur da zu stehen und nichts zu tun, ergriff er das Wort. "Euer Gnaden, meine König, MyLords, MyLadys. Meine Gemahlin und ich erbitten nun alle Gäste an unsere Tafel. Auf jedem Platz ist eine Karte mit Namen versehen. Wir hoffen auf einen schönen Abend und würden uns freuen wenn sie uns alle mit ihrer Anwesenheit beglücken würden! Vielen Dank!" Er lief mit Daenerys im Arm vor als alles klatschte. Es hatte ihn viel Mühe gekostet während seiner Rede nicht in die Richtung von Renly zu schauen. Natürlich musste das Brautpaar sich als erstes hinsetzen. Loras rückte für deine Braut den Stuhl nach hinten und wartete bis sie saß, dann setzte er sich neben sie und ihre Gäste trudelten langsam ein. Natürlich hatte seine Familie das Vorrecht neben ihnen Platz zu nehmen. Für die königliche Familie hatten sie einen besonderen Platz unweit von ihnen. "Ich weiß dass eine Ehe die Familien verbindet. Ich habe alles getan damit euer Bruder daran teilhaben kann, aber ich war nicht erfolgreich!" flüsterte er ihr dann zu. Er bedauerte es wirklich und das sah man auch.

Gast

Ich hielt den Kopf gesenkt und als der weiche Mantel um meine Schultern lag, neigte ich leicht den Kopf und sah zu meinem Gemahl auf. Ich bemerkte die Blicke, die er dem jüngsten der Baratheon-Brüder zuwarf, doch so wirklich deuten konnte ich sie nicht. Ich sah zwar die Liebe in ihnen, aber ich konnte es mir nicht so wirklich vorstellen. Warum genau, wusste ich nicht, aber für eine Sekunde blitzte Eifersucht in mir auf. Warum bin ich denn bitte eifersüchtig? Wir kennen uns nicht, und wenn er einen anderen liebt, dann ist das in Ordnung... Schließlich liebe ich auch einen anderen... Mit schwerem Herzen dachte ich an Khal Drogo. Ich liebte ihn, und doch hatte er mich fort geschickt. Ich wusste nicht, was ihn dazu bewogen hatte, aber er hatte mich aus seinem Khalasar vertrieben, obwohl er mich ebenso geliebt hatte wie ich ihn. Vermutlich wollte er mir damit die Entscheidung, heimzukehren, einfacher machen, doch er hinterließ ein ziemlich großes Loch in meiner Brust.
Die Hand leicht auf den Arm von Loras gelegt ging ich neben ihm her zur Tafel und setzte mich, den Kopf dankend etwas geneigt. König Robert Baratheon warf mir einen gleichzeitig mitleidigen und triumphierenden Blick zu, als alle zu essen begannen, und die Augen seines ältesten Sohns glitten immer wieder über mich, wobei sie an Stellen verharrten, die zu betrachten eher unschicklich war. Unauffällig ließ ich mein silbernes Haar nach vorn fallen und verwehrte ihm so den Blick. Dann sah ich zu Loras Ich danke euch, Ser... Aber mir war klar, dass mein Bruder vermutlich nicht hier sein würde... Ich biss mir auf die Lippe und seufzte leise Wie schon bei meinem Vater hat der Wahnsinn langsam Besitz von ihm ergriffen...

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Loras versuchte seinem Geliebten Renly Baratheon nicht zu viele Blicke zu zuwerfen. Sonst fiel es noch auf und das wollte er dem Bruder vom König nicht antun. Wobei dieser dann sicherlich einen höheren Status genoss als er selber. Er hielt es einfach nicht aus lange mit Renly in einem Raum zu sein und nicht mal mit ihm sprechen zu können. Langsam musterte er die Speisen und er wusste nicht ob er überhaupt Hunger verspürte. Doch hatte er eine Wahl? Der Bräutigam musste essen. Kurzerhand fragte er zunächst Dany was sie essen möchte und tat es ihr auf den Teller. Dann erst nahm er sich selber. Es sah nach viel aus, war aber im Grunde recht wenig wenn man bedachte was er sonst zu sich nahm. "Ich kenne euren Bruder nicht und deshalb kann ich mir kein Urteil über ihn erlaben. Wenn ihr meint dass er dem Wahnsinn immer mehr verfallen ist dann ist traurig und er hat mein Beileid. Dennoch soll dieser Tag für euch zumindest ein bisschen schön sein!" Nur wie er das anstellte, wusste er beim besten Willen noch nicht. Kurz seufzte er, setzte dann aber ein gespieltes Lächeln auf, was ihm mehr als nur schwer fiel.

Gast

Ich bemerkte die häufigen Blicke, die mein frisch angetrauter Ehemann dem jüngsten Bruder des Königs zuwarf, und eine leise Vorahnung stieg in mir auf, wobei ich mir vornahm, irgendwann mit ihm darüber zu reden. Mit einem leisen Dank quittierte ich, dass er mir zu Essen gab, und nahm langsam die Gabel auf, aß jedoch nichts. Der Knoten in meinem Magen war einfach zu groß und zu fest, als dass ich etwas hätte essen können. Nun, mein Bruder war nicht besonders glücklich darüber, dass man meinen Vater auf so grausame Weise vom Thron gestürzt hatte... Es hat ihm ziemlich zugesetzt, zusehen zu müssen, wie ein anderer auf seinem Thron saß... Wehmütig erinnerte ich an meinen Bruder und seufzte leise, aß dann langsam, als ich die seltsamen Blicke bemerkte Es sollte für uns beide ein schöner Tag werden... Ich weiß, dass hier ist nicht das, was ihr euch für eure Zukunft vorgestellt hattet, aber... ich möchte euch nicht das Leben ruinieren... Aber vielleicht können wir es schaffen, Freunde zu werden... sonst würde diese Hochzeit für immer unser beider Leben ruinieren... Langsam legte ich die Gabel ab und strich über mein Kleid, nahm dann einen kleinen Schluck Wein und blickte den Gästen kurz ins Gesicht.

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